Was Unternehmen in Sachen Wissen wissen sollten.
Wussten Sie, dass sich das Wissen der Menschheit alle fünf Jahre verdoppelt, während die Hälfte davon in ca. drei Jahren schon wieder veraltet sein wird? Es gibt ernüchternde Nachrichten, aber die Erkenntnis, dass Wissen zum Produktionsfaktor Nummer eins geworden ist, lässt sich schon lange nicht mehr leugnen.
Die neuesten Erhebungen* bringen jedoch Fakten auf den Tisch deutscher Entscheider, die einen dringenden Handlungsbedarf implizieren. Die Auswirkungen von Megatrends auf Unternehmen werden im Bereich demographischer Wandel und Wertewandel höher eingeschätzt, als im Bereich Rohstoffverknappung.
Stärke der Auswirkungen der Megatrends in Prozent: DGFP Studie 2012
Was heißt das konkret? Dass Unternehmen Ihren Fokus noch stärker auf die Sicherung und das Management von Wissen legen müssen, wenn sie dauerhaft wettbewerbsfähig und attraktiv sein wollen. Wissensmanagement muss Teil der strategischen Geschäftssteuerung werden.
Die gute Nachricht ist: Wissen kommt und geht in der Regel nicht spontan. Wenn Know-how im Unternehmen verloren geht, dann hauptsächlich durch Kündigung (64%), Auflösung von Strukturen - wie bei Umstrukturierungen und sich auflösenden Projektteams (53%) oder durch altersbedingtes Ausscheiden der Mitarbeiter (42%). Der Anteil von kalkulierbarem Wissensabfluss ist demnach hoch genug.
Wissensverlustsituationen im Unternehmen: Studie des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und des IT-Branchenverbands Bitkom
Warum nehmen immer noch zu viele Entscheider und Führungskräfte das Thema Wissenssicherung nicht ernst genug? Die Antwort ist simpel: Ein direkter Zusammenhang von Wissensabfluss und wirtschaftlichem Erfolg wird viel zu selten hergestellt. Sollte der Weggang eines Mitarbeiters etwa direkten Einfluss auf die Produktivität und damit auf die Auftragslage haben? Ja. Schon im Jahre 2003 konnte das Fraunhofer Institut gemeinsam mit dem Branchenverband Bitkom diesen Zusammenhang belegen.
Der Anteil der überlasteten Mitarbeiter (45%) und der Prozentsatz der abgelehnten Aufträge (26%) sprechen für sich. Ergo: Wird die Ressource Wissen im Unternehmen nicht stratigisch gehandelt, kann das nicht nur teuer werden, sondern im schlimmsten Fall die Existenz kostern.
Die Folgen von Wissensverlust in Zahlen: Studie des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und des IT-Branchenverbands Bitkom